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The Stage im Test

On every stage
Dieser Lautsprecher ist anders und will genau das auch sein – wuchtig, breit und solide – und genau so ist auch sein klanglicher Auftritt, der nicht nur anders, sondern auch richtig gut ist.

Der französische Hersteller Davis Acoustics hat mit der The Stage einen Lautsprecher der „Heritage“-Serie auf den Markt gebracht, der nicht nur akustisch, sondern auch optisch einen einzigartigen Anspruch verfolgt. Ein bisschen Geschichte: Die Geschichte von Davis Acoustics ist untrennbar mit der Entwicklung und Fertigung von Lautsprecher-Chassis verbunden. Die Gründung erfolgte im Jahr 1986 durch Michel Visan in Saint Maur-des-Fossés, wobei das Unternehmen später nach Troyes in Frankreich umzog. Ein wesentlicher Unterschied zu vielen anderen Herstellern ist die Kernkompetenz, denn Davis entwirft und fertigt einen Großteil seiner Chassis im eigenen Haus in Frankreich. Ein Markenzeichen von Davis ist die Verwendung von Kevlar-Membranen, die oft in der charakteristischen gelben Farbe gehalten sind, sehr oft aber für den deutschen Markt schwarz eingefärbt werden. Kevlar sorgt für eine hervorragende Steifigkeit bei geringem Gewicht – zwei entscheidende Qualitäten bei Lautsprecher-Membranen. Das Unternehmen Davis, das heute von Michels Sohn Olivier Visan geführt wird, legt Wert auf ein unverfälschtes Klangbild mit einer besonders klaren und realistischen Mitteltonwiedergabe. Darüber hinaus möchte man in allen Preisklassen viel Klang zu einem guten Preis anbieten.

Design: Solide und kräftig. Die Davis The Stage bricht mit dem gängigen, schlanken Säulendesign moderner Standlautsprecher. Ihr „Neo-Vintage“-Look ist eine Hommage an klassische Lautsprecher der 70er und 80er Jahre. Mit ihren Abmessungen (100 cm hoch, beachtliche 50 cm breit, 22 cm tief) wirkt die Stage mehr wie ein Möbelstück als eine typische Klangsäule. Ein besonderes optisches Detail ist die schräge Linie auf der Front, welche die beiden Bereiche „Sockel und Technik“ trennt und eine subtile optische Dynamik erzeugt. Das Fehlen eines Logos auf der Front unterstreicht den Anspruch, dass der Lautsprecher auch ein dekoratives Element im Raum sein soll. Die Box ist in stilvollen Ausführungen wie Walnuss und Klavierlack Schwarz erhältlich, wobei ich ein bisschen traurig bin, dass unser Testlautsprecher die zurückhaltend-elegante schwarz-schwarze Kombination hat, fi nde ich doch den Retro-Charme der Nussbaum-Ausführung zum Niederknien schön. Aber die Geschmäcker sind verschieden und ich kann mir vorstellen, dass die Understatement-Version in Schwarz sogar mehr Interessenten findet. Technik: Das Beste aus Alt und Neu. Die Technik der Stage ist direkt vom größeren Referenzmodell „The Wall“ abgeleitet, nutzt aber ein etwas kompakteres Konzept.


Es handelt sich um ein 2-Wege-BassreflexSystem mit einem seitlich angebrachten Port.
Die Chassis-Bestückung umfasst einen 25 mm Konus-Hochtöner mit Kevlar-Membran und
einen 25 cm (10 Zoll) Tief-Mitteltöner, ebenfalls mit Kevlar-Membran und einem TiCoNal-
Magneten. TiCoNal ist dabei ein geschützter Markenname für eine bestimmte Fertigungsreihe
von AlNiCo-Magneten, ein Material, das schon sehr lange in der Lautsprecherfertigung
eingesetzt wird. Die magnetischen Eigenschaften dieser Legierung sorgen für eine sehr hohe
Energiedichte auf kleinstem Raum und damit einen sehr gesunden Wirkungsgrad.
Die Empfindlichkeit ist dann auch mit 91,5 dB (2,83 V/1 m) überdurchschnittlich hoch, der Frequenzgang reicht von 40 Hertz bis 20 Kilohertz, die Nennimpedanz beträgt 4 Ohm. Die
Trennfrequenz liegt bei 3.500 Hz. Das einzigartige Design des Hochtöners – Konusmembran
mit Phaseplug – ist eine Weiterentwicklung des TWZ-Prinzips und soll eine besonders hohe Energie und Geschwindigkeit in den oberen Frequenzen garantieren. Der Bassreflex-Port ist seitlich angebracht. Dies ermöglicht dem Nutzer eine klangliche Anpassung an den Raum, indem er den Port entweder zur Wand oder nach innen ausrichtet, um den gewünschten Basspegel zu erzielen. Die breite Schallwand war schon immer ein probates Mittel, um einen sauberen Frequenzgangverlauf mit wenig Kantendiffraktion zu erreichen: Der Baffle Step des Tieftöners muss so weitaus weniger über die Weiche kompensiert werden – der Hochtöner ist weit genug von allen Kanten entfernt, um noch Probleme zu bekommen.

Messlabor: Saubere Sache

Die Messungen in unserem Testlabor bestätigen die Herstellerangaben: Mit einem Wirkungsgrad
von 91,5 dB ist die Stage ein überdurchschnittlich wirkungsgradstarker Lautsprecher. Dies
bedeutet, dass sie relativ wenig Verstärkerleistung benötigt, um hohe Pegel zu erzielen und
somit gut für leistungsschwächere Verstärker, zum Beispiel Röhrenverstärker, geeignet ist.
Die nominelle Impedanz von 4 Ohm ist recht niedrig, weshalb der verwendete Verstärker
4-Ohm-stabil sein sollte, um die Box jederzeit kontrollieren zu können, insbesondere bei hohem Pegel. Dieses Entgegenkommen seitens des Verstärkers dankt die Davis-Box mit einer
beeindruckend klaren Performance in Sachen Klirr: Selbst bei sehr lauten 95 Dezibel SPL sind Verzerrungen im gesamten Übertragungsbereich kein Thema, nicht einmal im Bass!
Der Hochtonbereich ist wegen der speziellen Bauform des Chassis etwas speziell: kräftig auf
Achse, aber sehr stark winkelabhängig, weswegen man gerne ein bisschen Zeit für die optimale Ausrichtung zum Hörplatz verwenden darf. Klang: Kraft, Finesse und Räumlichkeit
Die Davis The Stage beweist, dass ihr Name Programm ist, indem sie eine beeindruckende Performance abliefert, die Kraft und Feinsinn organisch vereint. Die Davis-typische
unübertroffene Schönheit der Mitten ist sofort erkennbar, wobei Stimmen (vornehmlich Frauenstimmen) mit einer faszinierenden Klarheit und plastischen, lebensechten Textur wiedergegeben werden. Hier spielt die Stage die Stärke der Marke Davis als erfahrenen Chassis-Hersteller aus. Der große Tieftöner sorgt für einen tiefen, schnellen und wohl kontrollierten Bass. Der Klang ist Körperhaft und substanziell, ohne je zu übertreiben oder die Kontrolle zu verlieren, und besitzt im Gegensatz zu vielen modernen, schlanken Säulen eine größere, körperlich spürbare Autorität. Der Konus-Hochtöner erzeugt ebenfalls viel Energie und Details, ohne dabei scharf oder spitz zu wirken. Er trägt maßgeblich zur Weitläufigkeit der Klangbühne bei, welche die Musik über die physischen Grenzen der Lautsprecher hinaus im Raum verankert, sodass die Bühne breit, tief und realistisch wie bei einem Konzert wirkt. Durch seine recht starke Bündelung ist die Positionierung von Stimmen und Instrumenten dabei äußerst präzise, bleibt aber immer natürlich. Der hohe Wirkungsgrad, die verzerrungsfreie Wiedergabe bei allen Lautstärken und die Leichtfüßigkeit der großen Membranen führen zu einer immensen Lebendigkeit der Wiedergabe, die es leicht macht, in das musikalische Geschehen einzutauchen.

Fazit Die Davis The Stage ist ideal für Musikliebhaber, die einen musikalisch vollmundigen und dynamischen Lautsprecher suchen, der in jeder Situation souverän bleibt.
Thomas Schmidt

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